Sportferien, Ostern und die neuen kostenlosen Corona-Selbsttests

Eigentlich sässe ich jetzt im Unispital und würde meinen 17. Avastin Zyklus geniessen. Eigentlich! Dank der neuen Gratis-Selbsttests, die seit 7.4. in den Apotheken erhältlich sind, testen sich plötzlich ganz viele Menschen auf Covid. So auch ein Schulkollege von meinem Kind 1. Dieser aus „Laune“ gemachte Test fiel bei dem Knaben dummerweise positiv aus, was zur Folge hatte, dass die Kinder mit Kontakt (mein Sohn spielt auch noch Volleyball mit ihm) nach Hause geschickt wurden. Super! Da wir nun auch Selbsttests zu Hause haben, haben wir einen gemacht. Beide negativ. Sowohl bei Kind 1, als auch bei mir. Ausserdem bin ich ja inzwischen 2 x geimpft. Nach Rücksprache mit dem USZ verschieben wir meinen Termin trotzdem, bis Gewissheit da ist. Ein Test wurde noch nicht angeordnet, aber Kind 1 muss zu seiner Freude das Wochenende in seinem Zimmer verbringen. 🙂 Wenn wir bis Sonntag keine anderen Anweisungen bekommen, darf er am Montag wieder in die Schule.

Ich habe nach dem Ergebnis der letzten Untersuchung schon lange nicht mehr geschrieben. Es hat nach dem Termin eine Weile gebraucht zu akzeptieren, dass da ein Knoten in mir leuchtet. Auch wenn einem die Ärzte sagen, dass das alles nicht so dramatisch ist, schwankt man doch sehr, ob man nicht doch schon mal die Gästeliste für die eigene Beerdigung angehen sollte. Erschüttert bin ich dann jedes Mal, wenn ich im Unispital Frauen kennenlerne, die es viel schlimmer getroffen hat und die Metastasen an den fürchterlichsten Orten (Lunge, Leber…) haben. Bei der letzten Therapie war da eine Frau in meinem Alter, bei der man von heute auf morgen Brustkrebs festgestellt hat. Und nicht nur das, der Kollege hat auch schon mächtig gestreut und sie absolviert ein ziemlich rassiges Chemoprogramm. Das sind doch echte Probleme! Da komme ich mir fast etwas blöde vor, mit meinem einen kleinen Lymphknoten. Bin ich denn wirklich so ein Weichei, dass mich schon der kleinste Befund umhaut? Oder habe ich einfach zu viel Phantasie und male mir die Zukunft in zu düsteren Farben aus? Sollte ich die Stifte wechseln? Vermutlich sollte ich einfach mal wieder verreisen…

Verreisen. Was ist das? Ich würde ja gerne, wenn man mich denn liesse! Unsere Skiferien fielen dieses Jahr aus. Naja, wir hatten uns Corona-bedingt auch mit der Planung sehr zurückgehalten. Damit wir überhaupt Schnee und Sonne sehen können, hat uns ein sehr guter Freund in seine Ferienwohnung auf dem Bernina eingeladen. Das war klasse! Neben tollem Wetter wurde uns ein All-inklusiv Programm geboten: Nicht nur, dass wir die Zugtickets spendiert bekamen, wir wurden voll verpflegt und zur Tagesbelustigung stand Schneeschuhlaufen auf dem Programm. Sämtliches Material wurde für uns besorgt und auch gesponsert. So sind Ferien doch wirklich entspannt! 🙂 Schneeschuhlaufen war eine tolle Sache. Für mich war es Sport, alle anderen waren eher massiv unterfordert. Aber das war egal. Das Wetter war richtig klasse und auch die Kinder hatten ihren Spass. An dieser Stelle nochmals einen grossen Dank an unseren Reiseleiter. 🙂

So ein Tapetenwechsel – wenn auch nur kurz – ist schon viel wert. Auch wenn es einem zu Hause gut gefällt, mal etwas anderes zu sehen ist einfach Balsam für die Seele. Vom Reisefieber gepackt, plante ich für das folgende Wochenende einen kurzen Trip nach Osnabrück. Zunächst schwankte ich, da ich wenig Lust auf 8 Stunden Zugfahrt mit Maske hatte und ausserdem dann an einen Fahrplan gebunden war. Die Reise mit einem Leihwagen war zwar möglich, aber auch gleich deutlich teurer, weshalb ich überlegte ob sich das Ganze dann überhaupt noch lohnte. Eine sehr gute Freundin nahm mir die Entscheidung schlussendlich ab, indem sie mir spontan ihr Auto anbot. 🙂 Was soll ich sagen? Seit dem Wochenende ist es um mich geschehen. Ich habe mich verliebt und bin der wohl grösste Mini Cooper S Fan geworden, den ich kenne. 😉 Dieser kleine rote Mini brachte Fahrspass pur! Was gibt es schöneres als ein kleines Auto mit richtig Dampf unter der Haube und niemand sieht es ihm an? Phantastisch. Dummerweise wollte die Besitzerin ihn wieder zurück, obwohl wir übers Wochenende richtig gute Freunde geworden waren…. Schade, sehr schade!

Naja, ich hatte zum durch die Gegend fahren eh keine Zeit. Arbeiten stand ja auch noch auf dem Programm. Zur Auflockerung baute ich ab und zu Arzttermine in meinen Alltag ein. Da ich zu den glücklichen Menschen gehörte, die es sich ab Februar erlauben konnten jeden Arzt kostengünstig zu besuchen (meine Franchise war bereits durchgebracht), ging ich der Aufforderung des USZ nach und meldete mich zum Allergietest an. Ich habe vor einigen Jahren ganz heftig auf Spaghetti Vongole reagiert und ausserdem habe ich seit längerem das Gefühl, auch auf Pollenflug zu reagieren. Deshalb war ein Check durchaus angebracht und ich erhielt kurzfristig einen Termin. Zum ersten Test bekam ich ca. 30 Substanzen auf die Unterarme, wurde etwas eingeritzt und wartete ab. Was passierte? Nichts! Keine Reaktion. Nur auf die Kontrollsubstanzen, die die ordentliche Durchführung des Tests belegten, reagierte ich wie gewünscht. Der Arzt war auch verblüfft und meinte, das sähe man selten, dass jemand auf gar nichts von den Stoffen reagiert. Ok, also Blut abnehmen. Er ordnete noch einen Bluttest an, der wohl etwas ausführlicher sein sollte. Hier wurde besonderes Augenmerk auf Schalentiere (Muscheln) gelegt, ausserdem noch andere Gräser und Mehlsorten getestet. Eine Woche später erhielt ich das Ergebnis: Nichts! Überhaupt bin ich aufgrund meines sehr niedrigen IgE-Wertes kein Typ der besonders allergieanfällig ist. Klasse. Gut, dass mich dieser Müll nichts gekostet hat, ich bin ja nun nicht schlauer als vorher. Wenn ich nun wieder auf etwas mit Ausschlag oder ähnlichem reagiere, weiss ich, dass es keine Allergie, sondern nur eine Unverträglichkeit oder vielleicht eine Wechselwirkung ist. Toll! *augenroll* Das einzig Positive an der Aktion: wenn die Ärzte mich nächstes Mal wieder nerven mit nem Allergietest, kann ich sagen: gemacht! Um Muscheln mache ich auch in Zukunft weiterhin einen grossen Bogen. Sicher ist sicher.

Die Sonne steht wieder etwas höher und von einigen Wetterkapriolen abgesehen, präsentieren sich März und April ganz gut. Mein Velo ist nach wie vor ein guter Begleiter und da ich in der Zwischenzeit kein Abo mehr für den ZVV habe, verzichte ich ganz auf Bus und Bahn und erledige alles mit dem Velo. Das macht mir nach wie vor riesigen Spass. Vor kurzem habe ich das gute Stück mit einem kleinen Rückspiegel ausgestattet. Klasse, gefällt mir sehr gut. Um an Wochenenden mit meinem Freund gemeinsam Velotouren machen zu können, haben wir von einem Freund ein E-Bike ausgeliehen. Das ist richtig, richtig klasse. Erst am letzten Wochenende haben wir eine Radtour nach Eglisau gemacht – immerhin 46 km hin und zurück. Nächstes Mal ist der Greifensee dran. (Es handelt sich bei dem E-Bike-Verleiher übrigens um den Partner der Mini-Besitzerin. Da es mit dem Verleih so gut läuft, sollte ich mal schauen, was ich noch alles von denen gebrauchen könnte. Die Fahrzeuge sind schon mal super!).

Ich freue mich auf den Frühling und die Sonne. Leider fällt die im Mai geplante Wanderreise in England schon wieder Corona zum Opfer. Das war irgendwie zu erwarten, ist trotzdem traurig. Als bekennende Grossbritannien-Fans fehlt uns der Trip auf die Insel doch sehr. Ich hoffe, dass sich in 2021 zumindest die Gelegenheit zu einem Kurztrip nach England bietet – also irgendwann im Jahr. Das wäre toll. Nun schauen wir, was man alternativ machen könnte. Nach Osnabrück zu fahren ist immer eine gute Alternative für mich, da kann ich zumindest Freunde besuchen und mal was anderes sehen. Auf der anderen Seite kann man in Deutschland noch viel weniger machen, als hier in der Schweiz. Dieser Mist soll endlich verschwinden. Ich merke bei so vielen Menschen, dass Corona echt an den Nerven und der Stimmung nagt. Das ist gar nicht gut.

Fast hätte ich vergessen zu erzählen, was aus meiner Blutzuckersache geworden ist! Ich habe jetzt ganz offiziell Diabetes Typ 2. Also schon nicht wirklich ausgeprägt „ganz schlimm“, aber durchaus schlimm genug, dass es behandelt werden sollte. Deshalb gehe ich jetzt auch zur Diabetesberatung. Ist ganz lustig, die Frau ist ne Nette und eigentlich kenne ich den ganzen Krempel ja schon dank meiner früheren Schwangerschaften. Blöd an Diabetes ist, dass es schon wieder son Ding ist was man nicht merkt. Also zumindest nicht bei meinem Ausmass. Es ist schwierig etwas ernst zu nehmen, was einem nicht weh tut. Und so konnte ich der mich betreuenden Diabetes-Frau bei unserem letzten Termin einen Vortrag über „Auswirkungen vom Verzehr von Schokoeiern und -hasen auf den Blutzuckerspiegel“ halten. Sie war ähnlich begeistert wie ich. 🙂
Mir kommt es vor als sammle ich wirklich alles an Krankheiten, was geht. Irgendwann gehe ich wahrscheinlich von einem Arzt zum anderen – und sei es nur zum Quatschen. Alte Leute machen das doch so, wenn niemand anderes mehr da ist? Wenn Corona bleibt, ist das zumindest eine Alternative…

Heute ist ein schöner Tag. Die Sonne scheint, Vögel zwitschern… ich sollte den Tag für einen kleinen Spaziergang nutzen. Mal sehen. Ich wünsche euch auf jeden Fall ein schönes Wochenende!

Liebe Grüsse und bis bald
Anja

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